Heimfestung Würzburg gestürmt: auswärts weiter ungeschlagen
Wölfe Würzburg
3. Liga
30:36
15:17
HSG Konstanz
Die HSG Konstanz zeigt sich weiter in bestechender Form: Bei den Wölfen Würzburg brach sie mit einer starken Vorstellung deren ungeschlagene Serie in eigener Halle und bleibt nach dem 36:30 (17:15)-Erfolg auswärts weiter ohne Niederlage. Mit nun neun Siegen in Serie und 37:7 Punkten grüßt sie weiter von der Tabellenspitze und kann sich auf das absolute Schlagerspiel Erster gegen Zweiter am 23. März um 20 Uhr in der heimischen Schänzle-Hölle gegen den direkten Verfolger Oppenweiler/Backnang freuen.
„Große Kulisse, großes Spiel besondere Leistung“
Das Topspiel der beiden Zweitliga-Absteiger hat nicht zu viel versprochen. Dass die beiden Seriensieger – Würzburg war zuletzt viermal in Folge erfolgreich, Konstanz sogar achtmal – sich in Topform befinden, war von Beginn an zu spüren. Auch, dass die bis dahin daheim ungeschlagenen Gastgeber mit großem Selbstvertrauen auftreten, verwunderte nicht. Eine Serie musste somit reißen – am Ende hielt nur die der Gelb-Blauen, die nach dem Sturm der Heimfestung Würzburg in fremden Hallen weiter unbezwungen sind. „Große Kulisse, großes Spiel und wirklich eine besondere Leistung von uns“, brachte HSG-Coach Jörg Lützelberger kurz auf den Punkt, was zuvor die zahlreichen Besucher – rund die Hälfte über verteilte Freikarten angeworben – und die vielen mitgereisten HSG-Fans zu sehen bekamen.
Das Spiel im Re-live:
Guter Rückzug entscheidender Baustein
Enttäuscht wurde für sein Kommen niemand. Von der ersten Minute knallte es in fast jedem Zweikampf ordentlich, lieferten sich die beiden Mannschaften einen hitzigen, heißen Schlagabtausch. Beide Seiten drückten dabei ordentlich auf das Gaspedal und demonstrierten ihre großen Stärken im Tempospiel. So war für Lützelberger neben dem Offensichtlichen in der erneut starken Leistung von Torwart Konstantin Poltrum mit 13 Paraden – darunter ein abgewehrter Siebenmeter – plus ein eigenes Tor, der ebenso beindruckenden Vorstellung von Christos Erifopoulos und Luis Foege, der den erkrankten Fynn Beckmann super vertrat, mit je acht Toren im Angriff vor allem der gute Rückzug, die Bereitschaft und Galligkeit in der Abwehr der Schlüssel zum verdienten Erfolg. „Die eigentliche Leistung war es“, erklärte er, „dass wir läuferisch im Rückzug Würzburg seine Qualitäten in Summe über 60 Minuten im Gegenstoß weitgehend nehmen konnten.“ Durch den Widerstand in der Deckung kam die größte Stärke der Bayern nur selten zum Tragen. Umgekehrt gelang es den Konstanzern immer wieder, Nadelstiche über das eigene Tempospiel zu setzen.
Geduld, Ruhe und Übersicht
Der Start verlief hingegen eher nach dem Geschmack der Einheimischen und war für die Gelb-Blauen alles andere als einfach. Trotz des erneut stattlichen gelb-blauen Fanblocks, der weithin vernehmbar war und eine tolle Stimmung verbreitete, waren zunächst die Wölfe um die beiden Ex-Konstanzer Moritz Ebert und Joel Mauch besser im Spiel. Bis zum Treffer von Felix Karle in der 19. Spielminute zum 9:7 legten die immer wieder mit zwei Toren vor. Erst ein Doppelschlag durch Erifopoulos und Czako brachte den Gästen den Ausgleich zum 10:10. Konstanz zeigte sich jedoch geduldig, stark in den Zweikämpfen und vor allem sehr fokussiert und konzentriert. Mit einer sehr geringen Fehleranzahl sowie viel Ruhe und Übersicht im Spielaufbau bekam der Tabellenführer immer mehr Zugriff und so langsam auch die Oberhand. Im Ergebnis drückte sich dies in einer Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit aus.
HSG im Stile einer Spitzenmannschaft
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann richtig Fahrt auf. Würzburg machte nun noch einmal ordentlich Druck und glich zum 19:19 aus, schwächte sich aber nach dem Trikot-Reißtest von Luis Franke, mit dem er Lars Michelberger aus der Luft geholt hatte, direkt danach selbst. Nach der dritten Zeitstrafe und damit einhergehenden Disqualifikation musste Franke zuschauen. Die Konstanzer nutzen diese Phase im Stile einer Spitzenmannschaft zu einem kleinen Zwischenspurt und stellten durch Lukas Köder auf 25:21 (45.), Sebastian Hutecek erhöhte wenig später auf 27:22. Eine Vorentscheidung war damit aber noch nicht gefallen. Mit großem Kampf kam Würzburg durch den starken Kreisläufer Michel Reitemann bei noch rund drei Minuten auf der Uhr noch einmal auf 30:32 heran. Der Spitzenreiter hatte allerdings wieder dir richtige Antwort im Köcher und machte durch einen Doppelschlag von Foege zum 34:30 den Deckel drauf, Köder und Erifopoulos setzten noch zwei Treffer zum 36:30-Endstand drauf.
„Fantastische Performance, die unsere Fans da abreißen“
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, freute sich Lützelberger, „wie wir nach dem schweren Start geduldig bleiben, reinkommen, das Spiel drehen und in der zweiten Hälfte ein Angriffsspiel draus machen, in dem wir gegen verschiedene Abwehrformationen des Gegners Lösungen finden.“ Sein Gegenüber Johannes Heufelder hatte sowohl mit der 6:0-Formation als auch einer 3:2:1-Variante noch einmal alles versucht, die Gäste aus dem Takt zu bringen. Stets im Takt waren die über 50 Konstanzer Anhänger, die für ihre bemerkenswerte Unterstützung einen besonderen Dank des EHF-Mastercoaches erhielten. „Das ist einfach geil“, lobte der 38-Jährige. „Das war eine fantastische Performance, die unsere Fans da abreißen. Das beflügelt unsere Spieler. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar.“
Absolutes Spitzenspiel am 23. März gegen Oppenweiler/Backnang
Die werden nun am Samstag, 23. März, um 20 Uhr die Schänzle-Hälle zum Kochen bringen, wenn dort das absolute Spitzenspiel steigt: Spitzenreiter HSG Konstanz empfängt den Zweiten Oppenweiler/Backnang. Tickets sind im Vorverkauf vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.
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