Felix Sproß
Rückraum Links
Wer dem gebürtigen Mindener begegnet, wird direkt von seiner offenen Art und seinem freundlichen Lächeln angesteckt. „Felix weiß, was er will und ist dabei unglaublich positiv und energetisch“, freut sich Jörg Lützelberger über den gelungenen Coup von Geschäftsführer André Melchert und sagt: „Er wird viel Dynamik in unser Spiel einbringen und – so wie ich ihn kennengelernt habe – sehr schnell seinen Platz und seine Rolle im Team finden.“ Davon ist auch Melchert überzeugt, der im 26-Jährigen das fehlende Puzzleteil für den Rückraum gefunden hat. Sproß bringt die Erfahrung aus 97 Zweitliga- und 38 Erstliga-Partien aus seiner Zeit beim TV Großwallstadt und vier Jahren beim HSC 2000 Coburg mit. Zuvor war der beim TV Kirchzell bester Feldtorschütze der 3. Liga geworden und traf bis zu 17 Mal pro Partie. In den letzten zwei Jahren kamen weitere Erfahrungen in der höchsten Liga Schwedens dazu. Zunächst bei Ystad HK, wo er mit 113 Treffern in 24 Spielen bester Torschütze – ligaweit Rang 15 – und 43 Assists zusätzlich zweitbester Vorlagengeber wurde. Zuletzt war der im linken Rückraum und als Spielmacher eingesetzte Allrounder, der bei Coburg ein Jahr auch auf Linksaußen wirbelte, in Helsingborg 61 Mal erfolgreich.
Dort verwirklichte er seinen Wunsch, den Horizont zu erweitern, neue Menschen, eine neue Sprache und eine neue Kultur kennenzulernen. Dafür ließ der 1,83 Meter große Blondschopf Familie und Freundin zurück, obwohl er sich selbst als großen Familienmenschen bezeichnet. „Ich würde es trotzdem immer wieder machen, weil man so als Persönlichkeit unglaublich reift“, weiß Sproß zu berichten. Horizonterweiterung und weiterhin Handballprofi zu sein ließen sich dort gut vereinbaren. Schließlich „hatte ich den Traum, Profi zu werden, schon als kleines Kind.“ Vater Joachim Sproß, der viele Jahre in der 1. Bundesliga für Dormagen, Minden und Nettelstedt aktiv war und dabei einen Europapokal gewinnen konnte, war und ist sein großes Vorbild. Dafür ging Felix Sproß, zunächst bei GWD Minden aktiv, nach dem Umzug der Familie nach Lörrach den Weg in das Handball-Internat nach Großwallstadt und von dort weiter auf die große Handball-Bühne nach Coburg.
Nun war Sproß das ganz besonders wichtig: Ein junges Team zu haben, das „richtig Bock hat und etwas zusammen erreichen will. Ein Verein mit einem guten Teamgefüge, großer Motivation, Werten und Identifikation war mir wichtiger als die bloße 2. Bundesliga.“ Darüber hinaus passt der Konstanzer Spielstil mit Tempohandball optimal zu seinen Stärken. Attraktiver Handball, Spaß haben und „um den Aufstieg mitspielen“ nennt er seine Ziele. „Ich gebe alles dafür, dass wir aufsteigen und ein Spitzenteam sind. Dafür bin ich hier“, lässt Sproß keine Zweifel aufkommen und möchte dabei auf und beben dem Platz eine Führungsrolle einnehmen. Wichtig sind ihm dabei Werte wie Fairness, Disziplin, Motivation und ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein. In alledem wird deutlich, dass der Mann, der einst als 15-Jähriger vom TV Birsfelden an der Deutsch-Schweizer Grenze nach Großwallstadt in das Handball-Internat aufgebrochen war, durch seine Erfahrungen eine gereifte Persönlichkeit ist. Dazu trägt ein Studienabschluss in Kommunikationswissenschaft bei, an seinem Master in Psychologie arbeitet er gerade noch. Schon jetzt hat sich das Rückraum-Ass als Mentaltrainer für Athleten und Athletinnen aller Sportarten selbständig gemacht