Christos Erifopoulos
Rückraum Mitte
Christos Erifopoulos. Das klingt nach “Hellas”, nach Lebensfreude. Mit südländischem Temperament, ganz viel Spielfreude und Feuer mischt der Mittelmann mit griechischen Wurzeln die Handball-Hallen in Deutschland auf. Spielwitz, Kreativität, Dynamik und Schnelligkeit aber auch ein gutes Wurfrepertoire wie für größere Verteidiger fiese Unterarmwürfe kennzeichnen seinen Spielstil. Denn 08/15 ist eher selten bei Christos Erifopoulos, einem Mann für die besonders spektakulären Momente.
Handball ist das bestimmende Thema im Hause Erifopoulos. Der Vater spielte Handball, Bruder Panagiotis bei Bietigheim in der 1. Bundesliga und für die griechischen Auswahlmannschaften, Bruder Joti in Kirchzell. Der Jüngste heißt Christos und ist der mit der rasantesten Handball-Karriere. 2000 in Erlenbach am Main geboren, eiferte Christos schnell seinen großen Brüdern nach. Als Zweijähriger war er schon mit in der Halle – und der kleinen harzigen Kugel schnell verfallen. „Mein erstes Wort war Ball oder Tor“, grinst Erifopoulos. Ein paar Jahre später ging er in die Junioren-Akademie des TV Großwallstadt. Hier wurde er als 18-Jähriger nicht nur mit sagenhaften 223 Treffern in 22 Partien A-Jugend-Bundesliga-Torschützenkönig, sondern kam per Zweifachspielrecht bereits mit 17 regelmäßig erfolgreich in der 3. Liga der Herren in Bruchköbel zum Einsatz. Im Jahr darauf wurde er so schon mit 18 Jahren in die 2. Bundesliga in die erste Mannschaft des TV Großwallstadt befördert und machte parallel weiter die Jugend-Bundesliga unsicher. Mit 19 Jahren folgte per Doppelspielrecht der nächste Schritt zu Frisch Auf Göppingen und dem TV Plochingen. Beim Drittligisten Plochingen traf der 1,80 Meter große und 83 Kilogramm schwere Spielgestalter 189 Mal in nur 25 Spielen bis zum Saisonabbruch – bundesweiter Bestwert unter allen 64 Drittligisten. Zudem trainiert er regelmäßig bei den Profis von Frisch Auf Göppingen mit und kam bislang neunmal zum Einsatz. Ein Tor gelang ihm in Minden, deren jeweils drei gegen die HSG Konstanz beim BGV-Cup und in einem Testspiel. Der Lohn: Die Berufung in die deutsche Junioren-Auswahl des DHB. Vor seiner Entscheidung für Deutschland hatte der trickreiche Mittelmann, der beide Staatsbürgerschaften besitzt, zehn Länderspiele für das griechische Jugend-Nationalteam absolviert.
Die Leidenschaft für den Ball und die Tore bei Christos Erifopoulos ist noch genauso groß wie mit zwei Jahren. Ebenso wie die Verbindung zu Griechenland, wo die Familie eine Ferienwohnung besitzt, vor allem aber zur griechischen Küche. Wenn Mama Erifopoulos Moussaka kocht, ist Christos im siebten Himmel. „Sie kocht spitze, ich liebe das“, lacht der junge handballverrückte Mann. Nur Tore werfen und Siege feiern ist schöner.