Felix Narr: „Hochklassige Spiele sind essenziell für die Entwicklung der Talente“
Felix Narr übernahm zusammen mit Dennis Kugler und Daniel Eblen die A-Jugend der HSG Konstanz vor den Qualifikationsspielen zu dieser Saison und führte die HSG Konstanz zu ihrer zwölften Bundesliga-Teilnahme. Der 23-Jährige Linksaußen spielt zudem in der U21 der HSG und war zuvor mit dem Nachwuchs des HBW Balingen-Weilstetten Baden-Württembergischer Meister der C-Jugend geworden. Im Interview spricht er über Ziele, die neue Mannschaft und die Wichtigkeit von hochklassigen Duellen und wöchentlichen Spielen gegen die Besten für die Entwicklung der Talente.
Felix, die zwölfte Bundesliga-Saison der HSG hat gerade begonnen. Welche Ziele habt ihr euch dafür gesetzt?
In erster Linie steht die individuelle Entwicklung der Spieler im Vordergrund. Wir möchten möglichst viele der Jungs an den Herrenhandball heranführen und in unsere zweite Männermannschaft, unsere U21, integrieren. Wir versuchen in jedem Spiel an unser Leistungsmaximum zu kommen und wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. Welche Platzierung nach den ersten neun Spielen dabei herausspringt, werden wir sehen. Wir möchten die „Großen“ natürlich so gut und lange wie möglich ärgern.
Wie groß ist der Umbruch im Kader vor der Saison ausgefallen?
Aus der letztjährigen A-Jugend haben sich einige Spieler in den Aktiven-Bereich verabschiedet: Noah Frensel und Lucas Farias-Veeser (beide U21 HSG Konstanz), Nick Wenzler und Fabian Schuhmacher (beide TV Spaichingen), Mika-Ante Komin, Tim Koch und Marius Dreher (alle TV Ehingen), Sven Müller (HC Arbon), Tim Hauser (HSG Baar), Jona Mauch (TV Bittenfeld II), Leopold Kampmann und Yanneck Gabriel (beide Handball-Pause) sind nicht mehr Teil der Mannschaft. Aus der eigenen B-Jugend rücken dafür Felix Weinschenk, Julius Birk, Leon Emonts und Yaris Gabriel nach. Externe Neuzugänge sind Emil Franz (Kadetten Schaffhausen), Cedric Zenz (TV Spaichingen) und Noah Stolpa (TuS Steißlingen). Komplettiert wird der Kader mit den parallel noch in der B-Jugend spielenden Lino Oetken, Adrian Lehmann, Benedikt Baumann sowie Emil Nyesö. Das Trainer-Duo um Felix Narr und Dennis Kugler wird unterstützt von Daniel Eblen und Athletiktrainerin Cleo Oexle.
Wo verortest du die Stärken der Mannschaft?
Die Mannschaft zeichnet sich durch eine hervorragende Kämpfermentalität und Willensstärke aus. Das ist wirklich beeindruckend, wie oft wir bereits in den Qualiturnieren mit dem Rücken zur Wand gestanden sind, uns jedes Mal zurückgekämpft haben und viele Spiele so noch drehen konnten.
Aus handballerischer Sicht wollen wir aus einer aktiven und sehr ballorientierten Abwehr mit Tempohandball unsere Zuschauer begeistern. Die Fans dürfen sich auf eine sehr geschlossene und motivierte Mannschaft mit ganz unterschiedlichen Spielertypen freuen. Mit David Soos haben wir einen Spieler in der Mannschaft, welcher bereits Verantwortung in der zweiten Mannschaft übernehmen und gelegentlich auch schon Drittligaluft schnuppern soll.
In der vergangenen Saison wurde die Jugendbundesliga das erste Mal nach dem „neuen“ Modus komplett durchgespielt, jetzt folgt die zweite Spielzeit. In Zukunft soll es zudem eine Jugendbundesliga bereits in der B-Jugend geben. Was sind deine Gedanken zur Wettkampfstruktur im A- und B-Jugendbereich?
Ich denke, dass die A-Jugendbundesliga eine hervorragende Bühne für junge talentierte Handballer ist, auf der sie sich Woche für Woche mit den Besten ihres Jahrgangs messen dürfen. Hochklassige Spiele sind dabei essenziell für die Entwicklung der Talente. Insbesondere der Modus mit Pokal- und Meisterrunde sorgt dafür, dass es viele Spiele auf Augenhöhe geben wird und das Leistungsgefälle geringer wird. Auch die Entwicklung hin zu einer B-Jugendbundesliga sehe ich aus genannten Gründen als positiv an. Kritisch hierbei sehe ich jedoch die enormen Reisestrapazen, welche sich für die 15- und 16-Jährigen bei einer wie in der A-Jugend durchgeführten Meisterrunde ergeben würden. Vereine ohne Internatsstrukturen werden hierbei mit Sicherheit an ihre Grenzen stoßen.
Welche Teams erwartest du am Ende im Kampf um die Deutsche Meisterschaft vorne?
Ich erwarte „die üblichen Verdächtigen“ auch diese Saison wieder ganz weit oben. Meine Favoriten im Kampf um die deutsche Meisterschaft sind die Rhein-Neckar-Löwen und die Füchse Berlin.
