Niklas Ingenpaß kehrt im Sommer in seine Heimat zurück
Ein echter Kämpfer wird Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz am Saisonende verlassen und aus privaten Gründen in seine Heimat zurückkehren. Seit 2021 nimmt Niklas Ingenpaß am Kreis und im Innenblock eine wichtige Rolle ein.
Private Gründe für Rückkehr in Heimat
Vor drei Jahren vom Zweitligisten TuSEM Essen nach Konstanz gekommen, fügte sich der Kreisläufer menschlich wie sportlich sofort toll in die Mannschaft ein und ging durch seine überaus professionelle Einstellung immer mehr voran. Lebte seine akribische Herangehensweise im Training und als großer Kämpfer auf dem Spielfeld vor. Gerade in der aktuellen Spielzeit machte Ingenpaß noch einmal einen Entwicklungsschritt als Leader sowie wichtige Korsettstange in Offensive wie Defensive. „Aufgrund meiner privaten Situation“, erklärt er schweren Herzens, „wird es mich ab Sommer zurück in meine Heimat ziehen.“ Die HSG und das familiäre Umfeld ist ihm sehr an Herzen gewachsen, doch nun sei die Zeit gekommen, wieder in Richtung Heimat zurückzukehren, so der in Kempen geborene und in Grefrath aufgewachsene Blondschopf.
„Kleiner Hitzkopf mit 100-prozentiger Einstellung“
André Melchert kann die privaten Gründe gut nachvollziehen, bedauert allerdings, dass seine Mannschaft ab der kommenden Saison ohne einen Spieler „mit 100-prozentiger Einstellung“ auskommen muss. „Was seinen Hitzkopf angeht, erinnert er mich manchmal ein wenig an mich“, schmunzelt der Geschäftsführer. „Er ist auf dem Spielfeld manchmal ein kleiner Hitzkopf – der dem Team guttut.“ Menschlich wie sportlich hält Melchert viel von Ingenpaß. Verabschieden möchte sich der unbedingt mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das Erlebnis vor ausverkaufter Schänzle-Hölle im letzten Aufstiegsfinale gegen Wilhelmshaven ist unvergessen. „Man kann sich das alles immer noch gar nicht vorstellen, davon werde ich noch meinen Kindern erzählen“, ist er sich sicher und fügt an: „In Konstanz bin ich sportlich wie menschlich gewachsen. Dafür bin ich sehr dankbar. Das werde ich nicht vergessen.“
Fokus für wichtige Aufgaben schärfen
Bis der Abschied tatsächlich kommt, liegt jedoch noch viel vor der HSG Konstanz – vor allem, wenn es weiter so gut wie zum Start in das Jahr 2024 laufen sollte. Maximalen Erfolg und Spaß haben hat sich der 24-Jährige daher vorgenommen – möglichst bis weit in den Juni hinein, den Monat der Aufstiegsspiele zur stärksten zweiten Liga der Welt. „Es macht gerade richtig Bock“, findet Ingenpaß, „weil wir uns alle gegenseitig hoch pushen. Wir haben eine sehr gute Dynamik im Team.“ Auf eine Fortsetzung in den nun folgenden wichtigen Spitzenspielen hofft der 1,90 Meter große begeisterte Wanderer, der sich am Bodensee sehr wohl fühlt. Dafür schärft er den Fokus bei sich – und fordert gleiches von seinen Mitspielern, um die kommenden Aufgaben erfolgreich bewältigen zu können.
„Wochen und Monate“ für schwierige Entscheidung
Für die Entscheidung, nach dieser Mission nach Ablauf der aktuellen Spielzeit einen anderen Weg einschlagen zu wollen, hatte es „Wochen und Monate gebraucht. Schließlich habe ich mir hier bei der HSG etwas aufgebaut“, weiß der Wirtschaftsinformatik-Student. Etwas, was man nicht leichtfertig hergibt. Doch letztlich reifte der Entschluss, dann den Schritt machen zu möchten. „Ich habe“, erklärt er „in Konstanz viele coole Leute kennengerlernt, musste aber eine schwierige Entscheidung treffen. Ich möchte nun den Schritt Richtung Heimat machen. Ich weiß, was ich an der HSG habe, freue mich aber auch auf das, was kommen wird.“ Schließlich habe er einige gute Freundschaften in der Mannschaft aufgebaut, die, da ist er sich sicher, weiter bestehen bleiben werden. Ebenso wie die Verbindung zu den Fans, die Ingenpaß als „einzigartig“ beschreibt. „Was wir daheim und auswärts für einen Support erfahren, ist atemberaubend“, schwärmt er. „Sie bringen immer einen großen Teil Schänzle-Hölle und Konstanz in jede Halle. Dafür bin ich unfassbar dankbar und hoffe, dies weiterhin genießen zu dürfen.“