Tabellenführer gastiert am Schänzle

HSG Konstanz
2. Bundesliga
Mi. 19:00
Schänzle-Sporthalle

Bergischer HC
Es ist das Duell der Gegensätze: Letzter gegen Erster, Zweitliga-Aufsteiger gegen Erstliga-Absteiger. Im Aufeinandertreffen von David gegen Goliath empfängt die HSG Konstanz am Mittwoch um 19 Uhr den Tabellenführer Bergischer HC in der Schänzle-Sporthalle. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/ticketshop erhältlich.
Topfavorit zu Gast
Der möchte nach dem unglücklichen Abstieg in der letzten Saison trotz 20 Punkten und langem Streit um die letztlich doch noch erteilte Lizenz für Hamburg unbedingt direkt zurück in die stärkste Liga der Welt. Daran lässt man in Wuppertal und Solingen keinen Zweifel aufkommen. Der Erstliga-Kader konnte weitgehend zusammengehalten und verstärkt werden, auch dank einer erhaltenden finanziellen Entschädigung von der Handball-Bundesliga nach der Posse um die Lizenz für Hamburg. 5,2 Millionen Euro Umsatz im letzten Jahr, im Schnitt 2271 Zuschauer bei den Heimspielen und damit Bestwert in der 2. Bundesliga sowie exquisites Personal lassen den Bergischen HC wie einen verkappten Erstligisten, den Hecht im Karpfenteich wirken. Das Team von Trainer Arnór Þór Gunnarsson ist der Titel-Topfavorit und hat sich mit 34:10 Punkten einen kleinen Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze erarbeitet.
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„Neun von zehn Spielen gegen den BHC verlieren wir, im zehnten gibt es vielleicht eine Chance“
Für alle Konstanzer bedeutet dies große Vorfreude auf ein Handball-Fest – gepaart mit der Hoffnung, dass manchmal auch dem David Großes gelingen kann. Dafür muss allerdings alles zusammenkommen. Das weiß auch Vitor Baricelli. „Neun von zehn Spielen gegen den BHC verlieren wir, im zehnten gibt es vielleicht eine Chance“, lächelt er – und bekräftigt, dann jedoch zur Stelle sein und zugreifen zu wollen. Der HSG-Coach verweist dabei auch auf eine total verrücktspielende 2. Bundesliga mit Überraschungen am laufenden Band. Inzwischen gehört auch die HSG nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der Rückrunde zu den Teams, die für Überraschungen gut sind. Auf der anderen Seite hat sich jedoch auch der BHC stabilisiert und weist in der Rückrunde die makellose Bilanz von 12:0 Punkten auf.
Keine weiße Fahne
Die weiße Fahne hisst im Vorfeld dennoch keiner im Lager der HSG Konstanz. „Ich bin immer positiv“, sagt Baricelli und betont: „Wenn es nur eine Chance von einem Prozent gibt, greife ich nach dieser Chance.“ Ohne Druck kann seine Mannschaft befreit gegen den Spitzenreiter auftreten und dabei „immer etwas lernen und gewinnen“, so der 28-Jährige. „Gegen den BHC können wir ganz viel gewinnen“, so der Brasilianer. Ob er dabei auch wieder auf einen etwas größeren Kader als zuletzt bauen kann, ist noch offen. Zumindest bei Maxim Pliuto stehen die Zeichen gut für eine Rückkehr auf die Platte, bei Lars Michelberger, Nikita Pliuto und Christos Erifopoulos sieht es nicht so gut aus.
Steigender Blutdruck bei Baricelli
Damit die Gelb-Blauen keinen bösen Abend erleben, muss im Vergleich zum Auswärtsspiel in Dormagen zum Auftakt in die englische Woche jedoch eine deutliche Steigerung in allen Belangen her. Schon alleine die Gedanken an die letzte Partie treibt den Blutdruck bei Baricelli wieder in die Höhe. Ihm fehlte viel von dem, was vorher anders besprochen war. Nun wird auch die Belastung eine Rolle spielen, nachdem die Personaldecke zuletzt recht dünn war. Dem BHC stehen zwar mehr Alternativen zur Verfügung, doch nach dem Heimsieg im Topspiel am Sonntag gegen Hüttenberg auch zwei Tage weniger zur Regeneration und Vorbereitung. „So wie uns in der Hinrunde bei der Partie gegen Hagen“, erinnert sich Baricelli.
Extraklasse und Nationalspieler im Kader des BHC
Er warnt vor den beiden Torhütern Christoper Rudeck (160 Paraden, Matchwinner gegen Hüttenberg mit 18 Paraden und einer Fangquote von fast 43 Prozent) sowie Lukas Diedrich (83 Paraden) und der für die 2. Bundesliga außergewöhnlichen individuellen Qualität. Noah Beyer, Arnor Vidarsson (gekommen vom dänischen Champions-League-Teilnehmer Fredericia Handboldklub), der finnische Nationalspieler Robin Granlund, der litauische Nationalspieler Geras Barbaskas, der Nationalspieler Tschechiens, Thomas Babak, Topscorer Eloy Morante Maldonado, der ehemalige deutsche Nationalspieler Djibril M’Bengue und Aron Seesing (35er-Kader der deutschen A-Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2024 und die Weltmeisterschaft 2025) stehen für Extraklasse.
„Verrückte Sachen“
Was kann die HSG dieser Übermacht entgegensetzen? „Vielleicht ein paar verrückte Sachen“, so der Konstanzer Trainer, der jedoch zuvorderst eine gute Abschlussqualität und einen guten Rückzug fordert. „Sonst“, unterstreicht er, „müssen wir über alle anderen Themen gar nicht erst sprechen.“ In der Saison 2017/18 war der BHC letztmals zweitklassig. Beim 26:30 bot die HSG dem späteren Meister (70:6 Punkte) in einer tobenden Schänzle-Hölle lange erfolgreich die Stirn.
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