Pfullingen kommt zum Finale um Platz 1
HSG Konstanz
Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga
Sa. 20:00
Schänzle-Sporthalle
VfL Pfullingen
Finale und Endspiel um Platz 1 in der Gruppenphase: Für die HSG Konstanz geht es am Samstag gegen den VfL Pfullingen um die beste Ausgangsposition für die Finalspiele um den Aufstieg in die 2. Bundesliga am 21. und 28. Mai. Hinter den Toren werden zusätzliche Sitzplätze geschaffen, die über die dort ausgewiesenen Stehplätze erworben werden können. Tickets gibt es über www.hsgkonstanz.de/tickets und am Samstag ab 18 Uhr auf jeden Fall noch Sitz- und Stehplatzkarten an der Abendkasse. Ab 19.25 Uhr wird live auf www.hsgkonstanz.de/livestream übertragen.
Die Ausgangslage vor dem Endspiel
Bei Punktgleichheit am Ende der Gruppenphase der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga entscheidet der direkte Vergleich, also die gegeneinander ausgetragenen Spiele. Fest steht: Egal wie die um 19 Uhr beginnende Partie am letzten Spieltag zwischen Krefeld und Schalksmühle/Halver ausgeht, die HSG ist mindestens Zweiter und damit für die Finalspiele qualifiziert, da sie nach dem 31:27-Sieg gegen Pforzheim und der knappen 32:33-Niederlage in Krefeld selbst in diesem Dreier-Vergleich die Nase vorne hätte (Pforzheim vs. Krefeld 32:29). Sollten jedoch die Dragons aus Schalksmühle/Halver das Parallelspiel in Krefeld für sich entscheiden, ändert sich für Konstanz nach dem 38:23-Erfolg im Sauerland nichts, doch Pfullingen wäre bei einer Niederlage nur Dritter und würde nicht an den Finalspielen teilnehmen. So oder so: Beide Teams müssen also gewinnen. Für Pfullingen geht es noch um alles, für Konstanz um den wichtigen ersten Platz, der das Duell mit dem Zweiten der Nordgruppe und das Heimrecht im Rückspiel der zwei Finalspiele am 28. Mai sichern würde.
Regelungslücke Unentschieden
Was jedoch, wenn Konstanz und Pfullingen Unentschieden spielen sollten? Auch im direkten Vergleich sind beide Teams dann punktgleich und weisen dieselbe Tordifferenz auf. Zieht man die Durchführungsbestimmungen der 3. Liga zu Rate, wird klar, dass dieser Fall in einer Einfachrunde offensichtlich nicht bedacht wurde. Denn dort ist mehrfach die Rede davon, dass die „Wertung der gegeneinander ausgetragenen Spiele“ – im Plural – nach einem Katalog bestimmt wird. Bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz wird hier auf die Anzahl der höheren Anzahl auswärts erzielter Tore abgestellt. Eine in einer Einfachrunde nicht passende, nach Ansicht des Spielleiters gleichwohl zur Anwendung kommende Regelung. Doch statt aufgrund sportlicher Kriterien eine Rangfolge herbeizuführen, würde Pfullingen in diesem Fall nach der Zuteilung eines dritten Heimspiels als Zweiter, Konstanz als Erster musste mit zwei auskommen, erneut von einer Auslosung bzw. Spielplanfestsetzung profitieren. Die HSG hat keinerlei Chance bei nur einem Heimspiel überhaupt ein Auswärtstor zu erzielen. Somit würde nicht ein sportliches Entscheidungskriterium zum Tragen kommen, sondern eines qua Auslosung bzw. Spielplanansetzung. Mit Ansetzung des Spielplans war klar, dass Pfullingen automatisch bei Punktgleichheit im Vorteil sein wird. Eine andere Möglichkeit wäre, den unpassenden Passus zu verwerfen und an den nächsten überzugehen: Dort wird bei Punktgleichheit, gleicher Tordifferenz und gleicher Anzahl erzielter Auswärtstore auf die Tordifferenz aller gewerteten Spiele abgestellt. So hätte in einer Einfachrunde ohne Heim- und Auswärtsspiel jene Mannschaft bei Punkgleichheit den Vorteil, die über die ganze Gruppenphase die besten Ergebnisse erzielt hat – eine sportliche statt einer Entscheidung per Auslosung bzw. Spielplanansetzung am grünen Tisch.
Der Modus der Finalspiele
Die HSG Konstanz ist schon sicher dabei: Am 21. und 28. Mai steigen die in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Finalspiele um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Der Erste trifft jeweils auf den Zweiten der Parallelgruppe und hat im Rückspiel Heimrecht. Potsdam mit Trainer Bob Hanning steht in der „Nordgruppe“ bereits als Gruppensieger fest. Die Hinspiele finden am 21./22. Mai, die Rückspiele am 28./29. Mai statt. Die Sieger der beiden Begegnungen steigen als zwei von 82 Drittligisten auf. Sobald die Begegnungen und Termine feststehen, startet der Ticket-Vorverkauf auf www.hsgkonstanz.de/tickets.
Zwei „Glaubenssätze“ für drittes heißes Duell mit Pfullingen in dieser Saison
Eine spannende Ausgangsposition und zwei bislang stark auftretende Mannschaften, die sich nach zwei heißen Duellen in dieser Saison ein drittes Mal nichts schenken werden sind Zutaten für das vorletzte Heimspiel in dieser Saison für die HSG Konstanz, die einiges erwarten lassen. So ist die Vorfreude bei allen extrem hoch. Beim Gast aus Pfullingen, bei den Fans beider Teams und ganz besonders bei der Mannschaft von Head Coach Jörg Lützelberger. Jeweils behielt die Heimmannschaft in den beiden letzten Duellen die Oberhand. 39:32 gewann Konstanz das Hinspiel, musste sich jedoch direkt nach der vorzeitigen Meisterschaft 31:37 in Pfullingen geschlagen geben. Lützelberger gab seiner Mannschaft nun zwei Glaubenssätze mit auf den Weg. „Für mich gibt es keinen Gegner gegen den man lieber oder weniger lieber in den Endspielen antritt. Mir ist das egal“, sagt der 36-Jährige, denn „wir wollen und können gegen jeden Gegner gewinnen und gegen jeden unser großes Ziel erreichen.“ Der zweite Glaubenssatz teilt sich in drei Punkte. Erstens: „Wir haben unseren Fans unglaublich viel zu verdanken und haben es geschafft, ausschließlich Heimsiege mit ihnen zu erringen.“ Als zweiten Punkt führt er die harte Arbeit vom ersten Testspiel im Sommer vor 150 Fans bis zum Highlight am Samstag an. „Wir haben auf diesen Moment und eine aus allen Nähten platzende Halle hingearbeitet“, unterstreicht er. Und drittens sei Pfullingen das erste Team, das es geschafft hatte, seine junge Mannschaft zu besiegen. Lützelberger: „Nun wollen wir zeigen, dass wir aus diesem Spiel gelernt haben und den zweiten Heimsieg gegen Pfullingen.“ Die größte Motivation sei es, sich gegen einen guten Gegner erfolgreich zu behaupten, gegen gute Spieler und einen Trainer Daniel Brack, unter dem, so der ehemalige Bundesligaprofi, der VfL in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung vollzogen habe.
Mit Euphorie und Ruhe zum großen Ziel
Dafür hat sich die HSG intensiv vorbreitet, mit Vollgas im Training. „Die Jungs können gar nicht anders, wir haben uns hier eine Kultur erarbeitet“, lobt der HSG-Coach und freut sich über die entschlossene, positive Stimmung im Training, in die sich etwas Wehmut mischt. Die letzten Wochen so bewusst wie möglich erleben und die gemeinsame Zeit genießen sei wichtig angesichts der bevorstehenden Abschiede von Tim Bornhauser, Maximilian Wolf, Joschua Braun, Matthias Hild, Jannes Timm, Carlos Marquis sowie Co-Trainer Fabian Schlaich und Torwart-Trainer Sven Gemeinhardt. „Eine schöne, intensive Zeit, in der wir mit Euphorie in Ruhe an unserem großen Ziel arbeiten“, umschreibt Lützelberger die besondere Gefühlslage im Saison-Endspurt. Gegen Pfullingen, eine eingespielte, clevere Mannschaft mit viel Erfahrung, werden die Gelb-Blauen auf eine harte Probe gestellt. Ein Gegner, den der Sportwissenschaftler als am weitesten in der Südgruppe beschreibt, als stärksten Gegner im „leistungsmäßigen Endspiel der Gruppe“. Unter sehr ausgeglichenen Vorzeichen spricht nun der Heimvorteil für Konstanz, das sich auf bis zu 1900 emotionale Fans im Rücken freuen kann. Wertvoll für die HSG wird zudem die Präsenz, Abwehrstärke und Wurfkraft aus dem Rückraum von Peter Schramm sowie dessen Leader-Qualitäten, auf die die Konstanzer im letzten Vergleich hatten verzichten müssen. Seine Konsequenz hatte die HSG nach seinem starken Comeback in Halver nochmals weitergebracht, so der EHF-Mastercoach.
„Wenn mein Gegner gut im Tennis ist, spiele ich lieber Golf mit ihm“
Im Kräftemessen zweier so dicht beieinanderliegender Mannschaften dürften wieder Kleinigkeiten entscheiden. Und nicht nur so sehr wie man in das Spiel geht, sondern wie man in ihm reagiert, zitiert Lützelberger Liverpools Coach Jürgen Klopp. „Wir gehen mit allem rein, was wir haben. Auf Schwierigkeiten müssen wir schnell reagieren. Ich spiele lieber gegen einen Gegner, gegen den wir verloren als gewonnen haben.“ Die maximale Herausforderung ist das, an was der Wahl-Lindauer mit seiner jungen, hungrigen Mannschaft Gefallen gefunden hat. Die wird nun vor allem in einer großen Physis des VfL bestehen, aus großer Offensivstärke und großer Erfahrung und Routine. „Ein paar Jährchen mehr werden auf der Platte und der Bank beim Gegner sein“, so Lützelberger. Aber: „Wir sind einen Schritt weiter. Wenn mein Gegner gut im Tennis ist, spiele ich lieber Golf mit ihm. Es treffen zwei unterschiedliche Ideen aufeinander. Wer seine besser durchsetzt, hat eine große Chance, das Spiel zu gewinnen.“
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Rund um das Spiel
Gelb-blaue Wand: Die HSG Konstanz ruft alle Zuschauer dazu auf, gelb oder blau gekleidet in die Halle zu kommen und der Mannschaft als gelb-blaue Wand in der vollen Schänzle-Hölle den Rücken zu stärken.
Tickets:
Zusätzliche Sitzplätze hinter den Toren: Hinter beiden Toren werden zusätzliche Sitzplätze geschaffen, die über die Stehplätze im Ticketsystem unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich sind. Tickets im Vorverkauf sind nicht nur zwei Euro günstiger als an der Abendkasse, man kommt mit ihnen wie mit einer Dauerkarte über einen separaten Eingang auch schneller in die Halle.
Abendkasse: Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr. Dort sind auf jeden Fall noch Sitz- und Stehplätze erhältlich. Ein frühzeitiges Erscheinen wird empfohlen, um lange Warteschlagen zu verhindern.
Rahmenprogramm und Verpflegung: Mehrere Grills, Sekt- und Cocktailbar, frischer Fleischkäs, große Tombola zu Gunsten der HSG-Jugend, Cheerleader, Überraschung des Fanclubs, Verabschiedung der Abgänge.
Livestream: Das Spiel kann über den Livestream mit einem Ticket für 4,50 Euro auf www.hsgkonstanz.de/livestream verfolgt werden. Kostenlos ist die Vorberichterstattung ab 19.30 Uhr auf www.facebook.com/hsgkonstanz und www.youtube.com/hsgkonstanztv.
Frühschoppen am Sonntag ab 11 Uhr an der Halle: Am Sonntag findet ab 11 Uhr an der Halle ein Frühschoppen mit Grill und Getränken sowie einem lockeren Austausch mit den Spielern statt. Die Gelegenheit, das heiße Spiel am Vortag noch einmal zu analysieren und sich auf die beiden Finalspiele am 21. und 28. Mai einzustimmen.