Mit Rumpfkader nach Hamm

ASV Hamm-Westfalen
2. Bundesliga
Sa. 18:00
Westpress-Arena

HSG Konstanz
Mit einem Rumpfkader machte sich die HSG Konstanz am Freitagmorgen auf den weiten Weg nach Hamm. Dort geht es am Samstag um 18 Uhr für den gastgebenden ASV Hamm-Westfalen im Kampf um den Klassenerhalt um alles. Entsprechend möchten sich die Konstanzer trotz des Mini-Aufgebots so teuer wie möglich verkaufen. Alle Spiele werden live und auf Abruf bei Dyn übertragen.
Hiobsbotschaften reißen nicht ab
Es kommt in dieser Saison wirklich alles zusammen bei der HSG Konstanz und in der aktuzellen Phase knüppeldick. Fast täglich musste Vitor Baricelli in dieser Woche eine Hiobsbotschaft und einen Ausfall nach dem anderen hinnehmen. Bis zur Abfahrt des Mannschaftsbusses am Freitagmorgen Richtung Hamm – unterwegs gab es noch einen Stopp zum Abschlusstraining im Trainingszentrum der Rhein-Neckar Löwen – war sein Aufgebot auf zwölf Spieler zusammengeschrumpft, davon zwei Torhüter. So bleiben ihm für die Aufgabe in Westfallen noch zehn Feldspieler übrig. Zwar ist der zehnte Feldspieler wieder einer aus der U21, doch die zuletzt große Unterstützung der U21 muss dieses Mal gut austariert werden. Am Samstag absolviert die Zweitliga-Reserve fast zeitgleich den letzten Spieltag in der Oberliga und hat dabei immer noch eine kleine Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga.
„Dann kommt eben ein anderer Spieler“
Dementsprechend schwierig war erneut die Trainingsgestaltung. „Wir mussten sehen, was überhaupt Sinn macht“, so Baricelli. Viel individuelles Training, aber auch mit der Unterstützung aus der U21 „normales“ Mannschaftstraining konnte durchgeführt werden. Vor der Länderspielpause muss sich das Team nun noch einmal mit dezimiertem Kader in Hamm durchbeißen, ehe die Pause – so hoffen alle Beteiligten – dabei helfen könnte, einige Blessuren auszukurieren. Der HSG-Coach blickt dennoch guten Mutes und zuversichtlich auf das Match beim direkten Tabellennachbarn, der dringend auf jeden Punkt im Kampf ums Überleben in Liga zwei angewiesen ist und die Konstanzer somit mit dem Messer zwischen den Zähnen erwarten wird. „Ich mache mir keine Sorgen“, sagt der EHF-Mastercoach. „Wir haben in dieser Saison schon des Öfteren bewiesen, dass bei Ausfällen eben ein anderer Spieler kommt, alles gibt und seine Sache gut macht.“
Rückenwind nach Erfolg gegen Großwallstadt
Woche für Woche liefert die 2. Handball-Bundesliga vorrücke Ergebnisse. Verrückt genug, dass eine hochgehandelte Mannschaft wie der Ex-Erstligist aus Hamm aktuell auf dem vorletzten Platz liegt und mit 24 Punkten nach 29 Spielen um den Ligaverbleib bangen muss. Eigentlich verfolgt man bei den ambitionierten Westfalen ganz andere Ziele. Bis 2023 spielte der ASV noch in der 1. Bundesliga. Zuletzt konnte man sich trotz ansprechender Leistung beim 27:32 gegen den Tabellenzweiten Minden nicht belohnen. Ein Gefühl, das die Konstanzer nur zu gut kennen. Die reisen trotz aller Personalsorgen mit dem Rückenwind eines 33:30-Erfolgs gegen den TV Großwallstadt in die schmucke Westpress-Arena und halfen mit ihrem Sieg auch dem kommenden Gegner.
Wiedersehen zweier Brasilianer
Der Druck in Hamm hingegen ist immens. Am Dienstag reagierte man auf die sportlich angespannte Situation und berief mit sofortiger Wirkung Micky Reiners zum Sportlichen Leiter. „Wir alle sind uns dem Ernst der Lage bewusst“, betonte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs. Sportlich schätzt Baricelli die Ausgangslage als eine völlig andere ein als noch vor dem Hinspiel. Beim knappen 28:25-Erfolg wurde noch Nikolas Katsigiannis mit elf Paraden zum Matchwinner seines Teams. Inzwischen war er aber erst vor zwei Wochen mit seinem neuen Club TuS N-Lübbecke erneut zu Gast in der Schänzle-Hölle. An seiner Stelle steht nun der nach langer Verletzung zurückgekehrte Marcos Vinicios Colodeti (11 Paraden gegen Minden). Baricelli freut sich auf das Wiedersehen, nachdem die beiden in der WM-Pause im Januar in Brasilien einen Kaffee zusammen getrunken hatten.
„Auf einigen Positionen wird es etwas eng“
„Hamm hat große individuelle Qualität und ihre Defensive hat sich stabilisiert“, weiß er und sieht eine umgekehrte Kontestation in Hamm, wo zuletzt einige Verletzte wieder zurückkehrten – wie etwa Colodeti. „Aber ich vertraue meinen Spielern“, so der 28-Jährige. „Natürlich wird es auf einigen Positionen etwas eng, aber jeder wird wieder alles auf der Platte lassen, kämpfen und alles versuchen.“
Nächstes Heimspiel
Das nächste Heimspiel findet erst wieder nach der Länderspielpause am Montag, 19. Mai, um 19.30 Uhr in der Schänzle-Sporthalle gegen den TV Hüttenberg statt.

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