U19 muss nachsitzen
Die ganze Härte und Unberechenbarkeit des Turniermodus in der Qualifikation zur Jugend-Bundesliga und Regionalliga bekam die völlig neuformierte U19 der HSG Konstanz in der ersten Runde in Pfullingen zu spüren – und muss nach Rang drei nun am 4. oder 5. Mai in der zweiten Runde auf baden-württembergischer Ebene im Kampf um einen sicheren Platz für die Regionalliga nachsitzen, ehe es am 8. und 9. Juni in die finale Runde der Bundesliga-Qualifikation auf DHB-Ebene geht.
Im ersten Spiel gegen den TV Plochingen machte sich bemerkbar, dass zwischen Saisonende in der Bundesliga und der Qualifikation extrem wenig Zeit lag, der Umbruch beim Drittliga-Nachwuchs vom Bodensee aber umso größer war. In einer katastrophalen ersten Halbzeit handelte er sich einen 3:12-Rückstand ein. „Wir haben den Start komplett verschlafen und waren zu nervös“, erklärte Trainer Dennis Kugler. „Es hat vorne wie hinten nichts gepasst.“ Als Plochingen direkt nach der Pause auf 14:3 erhöhte, schien sich ein Debakel anzubahnen. Doch plötzlich war der Knoten bei Konstanz geplatzt. Tor um Tor holten die HSG nun mit einem 11:3-Lauf auf. Pech hatten die Gelb-Blauen dabei, dass sie nicht in ein Turnier mit vier Mannschaften, sondern fünf eingeteilt worden waren. Hier war die Spielzeit von 30 Minuten pro Halbzeit noch einmal statt auf 20 auf nur noch 15 Minuten verkürzt. Mehr als das 14:17 gelang der HSG so nicht mehr. Kugler ist überzeugt: „Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren und dann noch einmal alles versucht. Dauert das Spiel fünf Minuten länger, drehen wir es noch.“
So war sein Team immerhin trotz der Niederlage im Turnier angekommen und konnte die beiden nächsten Spiele trotz großen Drucks mit 18:16 gegen JANO Filder II mit 18:16 und 15:11 gegen Gastgeber Pfullingen für sich entscheiden. Damit kam es im letzten Spiel zu einem Finale gegen Wangen. Lange schien die HSG hier mit drei Treffern in Front auf der Siegerstraße, musste aber zunächst trotz Überzahl den Ausgleich zum 12:12 hinnehmen und lag sechs Minuten vor Schluss mit 12:14 zurück. Eine Energieleistung brachte durch Treffer von Lino Oetken und Emil Nyesö den Ausgleich zum 14:14. Zum Sieg reichte es nach dem parierten Siebenmeter von Adrian Lehmann 19 Sekunden vor Schluss aber nicht mehr. Nach den anschließenden Siegen von Plochingen und Wangen blieb den HSG-Talenten nur Rang drei.
Damit müssen sie aufgrund der Trennung von DHB- und HBW-Ebene am 4. oder 5. Mai in der zweiten Qualifikationsrunde noch einmal um mögliche Nachrücker-Plätze für die Regionalliga ran – für den Fall, dass sie am 8. und 9. Juni auf DHB-Ebene nicht die 13. Qualifikation für die Bundesliga schaffen sollten. Über die Platzierung in der letzten Bundesliga-Saison war die HSG bereits für die entscheidende Runde der Bundesliga-Qualifikation gesetzt. Für den Fall, dass sie sich dort jedoch nicht durchsetzen kann, aber vom Handballverband Baden-Württemberg nicht automatisch für die Regionalliga gesetzt.
„In der Abwehr haben wir ein ordentliches Turnier gespielt“, fand Kugler. „In den entscheidenden Situationen hat man jedoch gemerkt, dass wir neu zusammengewürfelt sind.“ Der Knackpunkt für ihn war die erste Halbzeit im ersten Spiel. Abstimmung und Laufwege waren noch nicht verinnerlicht, das soll bis zum nächsten Turnier nun besser werden. Auch stehen ihm dann vermutlich wieder eine Handvoll wichtige Spieler mehr zur Verfügung als noch in Pfullingen. „Die Enttäuschung ist groß“, so der HSG-Coach. „Aber das zusätzliche Turnier wird uns helfen, uns zu finden.“ Mit dem Turniersieg wäre die Chance groß, dass auch die Regionalliga-Qualifikation vor dem Bundesliga-Finale abgesichert wäre.