Treffen der Nachwuchskoordinatoren: Talente von morgen im Blick
Die U21-Weltmeisterschaft als ideale Plattform, dazu hochkarätige Referenten und Einblicke in die Nachwuchsarbeit beim frisch gebackenen Champions-League-Sieger SC Magdeburg – das waren die Rahmenbedingungen für das Treffen der Nachwuchskoordinatoren aller Vereine der LIQUI MOLY HBL und der 2. HBL am Montag und Dienstag in Magdeburg, das von Mattes Rogowski (HBL) und Jochen Beppler (DHB) organisiert wurde. Für die HSG Konstanz nahm Robin Schneider in Vertretung von Nachwuchskoordinator Daniel Eblen teil. Der Trainer der B1-Jugend sowie Nachwuchsleiter B- und C-Jugend dokumentierte damit das Bekenntnis der HSG zum Nachwuchsleistungssport. Bereits viermal hatte die HSG das Jugendzertifikat der Handball-Bundesliga für exzellente Nachwuchsförderung erhalten.
Beppler, Chefnachwuchs-Bundestrainer des DHB sowie der slowenische EHF-Lektor und Master-Coach Marco Sibilja referierten am Montag in Theorie und zu den Themen Tempospiel (Beppler) und Rückraumspiel (Sibilja). Am Nachmittag führte Theresa Wagner durch das von ihr geleitete Nachwuchsleistungszentrum des SC Magdeburg, bevor die Teilnehmer die abschließenden Hauptrundenspiele der U21-WM in der GETEC-Arena mit unterschiedlichen Analyseaufträgen besuchten.
Dienstags stellte der frühere belgische Nationalspieler und Sportpsychologe Gertjan Bongaerts seine Masterarbeit zum Thema „Übergang vom Juniorenbereich in den Seniorenbereich“ vor. Darauf aufbauend präsentierten Jochen Beppler und Mattes Rogowski die Maßnahmen von HBL und DHB, um die Lücke zwischen Junioren und Seniorenbereich zu schließen.
Bennet Wiegert, der den SC Magdeburg als Cheftrainer zum Champions-League-Titel geführt hatte und früher Nachwuchs-Koordinator beim SCM und im Nachwuchstrainerstab des DHB war, zeigte in einer praktischen Einheit, wie beim SCM das Anschlusstraining für U23-Spieler aussieht. Die Unternehmerin Simone Stein-Lücke referierte zum Abschluss des Treffens zum Thema Selbstvermarktung, gesunde Digitalisierung und Leistungsabruf unter der Überschrift „Handball als Teil meiner Leistungspersönlichkeit.“
Für Mattes Rogowski, den Leiter Sport und Lizenzierungsverfahren bei der HBL, war die Kombination aus Input der Referenten, Netzwerken der Nachwuchskoordinatoren und die Anbindung an die U21-Weltmeisterschaft eine ideale Konstellation: „Ein Höhepunkt war sicher die Präsentation von Bennet Wiegert, der ja selbst schon Nachwuchskoordinator beim SCM war und aufzeigte, wie man Toptalente an den Seniorenbereich heranführt, und zudem einen intensiven Austausch mit den Teilnehmern pflegte.“
Aber auch die digitale Bildung und der Umgang mit Social Media als Leistungssportler sei ein ganz wichtiger Aspekt gewesen. „Dank der Kompetenz und der Kontakte von Jochen Beppler hatten wir am ersten Tag zwei Top-Referenten, deswegen waren die Tage von Magdeburg eine wertvolle Zeit für die Nachwuchskoordinatoren, die zudem im direkten Austausch Problemlösungen an anderen Ligastandorten besprechen konnten.“ Rogowski lobte zudem die Magdeburger Gastfreundschaft und den Fakt, dass die Tagung angedockt an die WM-Spiele war: „Mehr und besser geht nicht.“
Für Jochen Beppler stand das Thema des Übergangs aus dem Junioren- in den Seniorenbereich über allem: „Die aktuellen U21-Jahrgänge sind das beste Beispiel dafür, wie man Talente frühzeitig in der 1. und 2. Liga entwickeln kann. Jetzt geht es darum, eine ähnlich effiziente Förderung für die künftigen Jahrgänge umzusetzen, um möglichst viele Spieler in die HBL zu bringen. Das Treffen hat viele Wege aufgezeigt, wie man den Übergang meistern kann, auch mit Blick auf die A-Nationalmannschaft.“ Ein wichtiger Punkt für Beppler ist der Blick von außen auf das deutsche System, in dem Fall durch den Slowenen Sibilja: „Man muss über den Tellerrand schauen. Im Gesamtkontext aller Punkte war dieses Treffen eine Super-Sache.“