C-Jugend: Die Überraschung knapp vor Augen
Die C-Jugend kämpft bis zum Entscheidungsspiel um den Einzug in die Südbadenliga und scheitert um ein Tor, macht dabei aber Lust auf mehr.
Nach gut einem Jahr gibt es auch mal wieder Neuigkeiten von der C-Jugend, allerdings nur, weil der „Schreiberling“ lieber im Urlaub verweilt als seine eigene Mannschaft bei der Quali beizustehen – eine Schande.
Nachdem im letzten Jahr, ein von Seiten der Trainerschaft und Mannschaft, sehr geschätztes Format mit einer Runde auf Bezirksebene bis Weihnachten und einer anschließenden Südbadenliga für die drei besten Mannschaften der beiden südlichen Bezirke bis April ausgespielt wurde, ist der SHV für die anstehende Saison wieder auf den „altbewährten“ Modus mit Qualifikationsturnieren im Mai zurückgekehrt. Leider muss man sagen, denn nach mehr oder weniger einem verloren Coronajahr, faktisch ohne echtes Handballtraining und Wettbewerbspraxis, mussten die C-Jugend-Mannschaften letzte Saison durch einen Spielplan mit insgesamt 21 Spielen in einem halben Jahr. Somit hätte eine längere Pause in Hinblick auf die Gesundheit der Spieler und die handballerische Aus- und Weiterbildung sicherlich vielen gutgetan. Aber die Show muss ja weitergehen.
Die Qualifikation für die Südbadenliga wurde dieses Jahr in zwei Runden ausgespielt. Zunächst fand auf Bezirksebene die 1. Runde statt, bei der sich nur der Tabellenerste direkt für die Südbadenliga qualifiziert. Die Mannschaften auf den Plätzen 2 bis 4 dürfen eine Woche später in der 2. Qualifikationsrunde die verbleibenden Plätze für die Südbadenliga ausspielen.
Die diesjährige C-Jugend zählt mit Noé Mauch, Luis Elbe und Fabian Schilli nur drei Spieler aus dem Stammkader der letztjährigen C1 und setzt sich hauptsächlich aus Spielern der letztjährigen C2 – ihres Zeichen 8. der Abschlusstabelle der Bezirksklasse – und Spieler des Jahrganges 2009 zusammen. Zudem kehrten mit Finn Eichenlaub nach einem Jahr Handballpause und mit Dominik Veeser ein Langzeitverletzter, zwei Spieler erst wenige Wochen vor Qualibeginn wieder in das Teamtraining zurück. Dass die Quali in dieser Zusammensetzung ein schwerer Gang für die Mannschaft vom Bodensee werden würde, war allen Beteiligten klar. Allerdings waren die Trainingseindrücke durchweg positiv, was sowohl den Spielern und Trainer Hoffnung auf eine Überraschung machte. Nichts desto trotz war man sich im Trainerteam bewusst, dass die Qualifikation zur Südbadenliga vermutlich einfach zu früh kommen würde. So hieß es Erfahrung und Wettkampfpraxis sammeln sowie als Mannschaft zusammen zu wachsen.
Die erste Qualifikationsrunde fand am 14.05. in Radolfzell statt. Im ersten Spiel setzte es eine verdiente 6-Tore Niederlage gegen die SG Rielasingen-Gottmadingen, wenn auch die handballerischen Ansätze der HSG C-Jugend positiver waren, wie vor dem Turnier angenommen.
Im zweiten Spiel ging es gegen die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen Das Spiel war über weite Strecken ausgeglichen, wobei die HSG MM immer ein bis drei Tore in Führung lag. So gingen die Jungs vom Bodensee auch mit einem Drei-Tore-Rückstand in die letzten 10 Minuten. Durch großen Kampfgeist und eine griffigere Abwehr schaffte man es tatsächlich 20 Sekunden vor dem Ende, erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung zu gehen. Durch einen Siebenmeterstrafwurf in letzter Sekunde kam die HSG MM jedoch noch zum Ausgleich. Allerdings reifte in den Jungs mit diesem Spiel die hoffnungsvolle Erkenntnis, dass man durchaus in der Lage ist auf diesem Niveau mitzuhalten.
Über den Direktqualifikaten gab es indes keinen Zweifel. Die HSC Radolfzell setzte sich, mit ihrem an SHV-Kaderspielern nicht armen Kader, deutlich gegen die anderen Mannschaften durch. Auch gegen die HSG C-Jugend kam man im dritte Spiel des Tages zu einem ungefährdeten 10-Tore-Sieg. Glückwunsch nach Radolfzell.
Die zweite Qualifikationsrunde stand leider von Beginn an unter keinem einfachen Stern, da am Vortrag mit Ceyron Beirer, Julian Wittkuns und Lasse Beck gleich drei Spieler aus dem älteren Jahrgang verletzungs- bzw. krankheitsbedingt passen mussten. Aber was die Jungs am Samstag den 21.05. in der Gottmadinger Goldbühlhalle dann ablieferten, war sensationell!
Zunächst traf man wie in der Vorwoche auf die HSG MM. Und das Spiel war ein Abbild der letzten Woche. Bis dreieinhalb Minuten vor Ende waren die Jungs vom Bodensee mit drei Toren hinten, um letztlich mit einem Tor Vorsprung als Sieger vom Platz zu gehen. In diesem Falle kann nicht nur unsere Erste Drama und Herzinfaktrisiko – die C-Jungs schaffen das auch schon ganz gut.
Das zweite Gruppenspiel ging dann gegen die Jungs der TuS Ringsheim. Schon vor dem Spiel war klar, der Sieger spielt nächste Saison in der, der Verlierer bekommt ein Entscheidungsspiel um die Südbadenliga. Auch in diesem Spiel lagen die Jungs vom Bodensee konstant zurück, kämpften aber verbissen, bauten aber leider den ein oder anderen Fehler zu viel ein. Das Spiel ging am Ende mit fünf Toren verloren. Glückwunsch an die TuS Ringsheim.
Dann kam das Spiel auf das alle in der Mannschaft sechs Wochen, teilweise in fünf Einheiten pro Woche mit Athletik-, Individuellen- und Teameinheiten hingearbeitet haben. Ein Spiel – 30 Minuten – ein Sieger und als Preis die Südbadenliga. Gegner war die Mannschaft aus Waldkirch/Denzlingen, die zuvor knapp mit zwei Toren gegen die Heimmannschaft aus Rielasingen/Gottmadingen verloren hatte. Somit war mit dem Ergebnis aus der Vorwoche klar – die Favoritenrolle lag unzweifelhaft bei den Jungs aus Waldkirch. Aber vielleicht hat das Spiel gegen die SG Ri/Go den Waldkirchern etwas mehr Kraft gekosten und vielleicht kommt die harzfreie Halle in Gottmadingen (die HSG C-Jugend trainiert ausschließlichen in harzfreien Hallen) den C-Jungs mehr entgegen. Wie gesagt ein Spiel – 30 Minuten – ein Sieger und als Preis die Südbadenliga.
Das Spiel war wieder eng – es ging hin und her. Ein Tor hinten zur Pause. Der Hobbycaptain/Trainer in der Adria war vor dem Liveticker knapp vor dem Kreislaufzusammenbruch. Die Jungs kämpften, fighten und steckten niemals auf. Am Ende 15:16 für Waldkirch. Damit fehlt der C-Jugend genau ein Tor zum Erreichen der Südbadenliga. Ein Tor.
Und am Ende die Ente: Die Turniere kamen tatsächlich zu früh – um genau ein Tor.
Es geht für die C-Jugend der HSG in der nächsten Saison also in der Bezirksklasse weiter. Jetzt hofft das Trainerteam, dass der Kader in der bisherigen Form zusammenbleibt und auch in Verbindung mit unserer Südbadenligatruppe aus der B-Jugend alle Jungs bestens aus- und fortgebildet werden. Die Quali hat gezeigt, dass etwas in dieser Mannschaft steckt und wenn die Jungs weiter mit diesem Engagement und Einsatz an sich persönlich und als Team gemeinsam arbeiten, kann das eine erfolgreiche Saison für jeden Einzelnen werden. Das Trainerteam rund um Hannes Eisemann, Basti Romer, Benni Hafner und Philipp „Hermy“ Hermanutz ist auf alle Fälle bereit dazu.
Ein Kompliment an die Jungs. Das war eine tolle Leistung! Wir Trainer sind stolz auf euch! (Auch, wenn manch Trainer währenddessen lieber durch die Adria schippert)
Für die HSG C-Jugend waren bei den beiden Qualifikationsrunden im Einsatz:
Ceyron Beirer, Dominik Veeser, Fabian Schilli, Finn Eichenlaub, Jannis Eichelaub, Hannes Stetter, Jona Voswinckel, Julian Wittkuns, Kalle Ilsinger, Lasse Beck, Luis Elbe, Marlon Liebsch, Matteo Staiger, Mika Deseyve, Niklas Bäuerle, Noé Mauch, Pascal Siebert, Sebastian Gellrich, und Vlad Boldea.