HSG setzt auf eigenes Torwart-Talent
Konstantin Poltrums Vertrag wurde bis 2027 verlängert, der von Tom Göres hingegen nicht. Der Grund: Zur neuen Saison erhält das eigene Nachwuchstalent Konstantin Pauli das Vertrauen und wird zusammen mit Poltrum das Torhütergespann bilden.
Ergebnis eigener Nachwuchsförderung
Der 22-Jährige durchlief seit 2020 zunächst das A-Jugend-Bundesligateam der HSG und setzte seine Entwicklung in der Oberliga bei der U21 fort. Eine schwere Verletzung warf ihn zwischenzeitlich zurück, doch schon früh war sein großes Potenzial zu erkennen. „Wir leben die Nachwuchsförderung und sind stolz darauf, dass mit Konsti ein weiteres Talent den Weg in das Zweitligateam gefunden hat“, sagt Geschäftsführer André Melchert zum eigenen Ausbildungsauftrag gemäß des Konstanzer Weges, der durch die Einrichtung eines Leistungsstüzpunktes des baden-württembergischen Handballverbandes in Konstanz untermauert wird. Melchert: „Konsti hat sich unter unseren Trainern hervorragend entwickelt, wurde jedoch durch seine schwere Verletzung vorläufig etwas ausgebremst.“ Nach seiner Rückkehr in dieser Saison läuft es wieder prächtig für Pauli und er ist auf Anhieb zusammen mit Noah Frensel – ebenfalls ein talentiertes Eigengewächs – wieder zum starken Rückhalt seines Teams avanciert. Mit 30:2 Punkten führt die Konstanzer Perspektivmannschaft das Feld an und ist auf einem guten Weg zum anvisierten Ziel Aufstieg in die Regionalliga.
„Macht mich sehr glücklich, dass ich nun diese Chance erhalte“
Konsti werde damit für seine starken Leistungen und seine harte Arbeit in der Reha belohnt, erklärt Melchert. „Es ist unser Konzept, Spielern, die wir selbst aufgebaut haben, auch die Chance zu geben“, so der Manager. „Konsti hat sich mit seinen Leistungen an die erste Mannschaft herangearbeitet und für das Vertrauen empfohlen.“ Für den gebürtigen Tuttlinger geht damit ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Der 1,89 Meter große Torwart empfindet dies als „große Ehre. Die HSG ist ein toller Verein, mit dem ich mich voll identifiziere. Es macht mich sehr glücklich, dass ich nun diese Chance erhalte.“
„Konsti-und-Konsti-Gespann“
Dabei musste sich das Talent, das vor viereinhalb Jahren vom Kooperationsverein TV Spaichingen an den Bodensee kam, nach einem Knorpelschaden und nötiger Operation ein Jahr lang zurückkämpfen. „Das war schon zäh und langwierig“, blickt der an der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Konstanz – Partnerhochschule des Spitzensports – Wirtschaftswissenschaften studierende Schlussmann zurück. Viel Geduld und ein behutsamer Aufbau war nötig. Schwer für Pauli, der sich nicht als den geduldigsten Menschen beschreiben würde. Umso größer ist die Freude über das gelungene Comeback in dieser Spielzeit und die Vorfreude auf die künftigen Herausforderungen im „Konsti-und-Konsti-Gespann“ der HSG. An der Seite des bundesligaerfahrenen Poltrum möchte Pauli die nächsten Schritte machen. Dabei helfe, dass „ich das Vertrauen des Vereins spüre. Es ist ein schönes Gefühl, diesen Rückhalt und die Anerkennung zu erhalten. Mit Konsti habe ich einen tollen Partner, von dem ich mir viel absehen kann und der mir viel zeigt.“
Erster Zweitliga-Einsatz „ein Erlebnis“
Der erste Zweitliga-Einsatz in dieser Saison war für Pauli bereits „ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.“ Zum Start konnte er direkt einen Siebenmeter parieren. So ist der Weg nun klar vorgezeichnet: In dieser Saison viel lernen, weiterentwickeln und den Aufstieg mit der U21 in die Regionalliga sichern, ehe ab Sommer der große Traum vom festen Kaderplatz in der ersten Mannschaft in Erfüllung geht. Pauli: „Ich freue mich auf das, was kommt. Wir haben diese einzigartige Wand aus Fans im Rücken. Dafür spielt man Handball.“