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Alexander Leindl beendet seine Handballkarriere

Er spielt derzeit so gut wie wohl kaum zuvor und brachte der HSG Konstanz in der Rückrunde einen enormen Schub im rechten Rückraum – doch nach der Saison möchte Alexander Leindl seine Handballkarriere beenden. Im Alter von erst 27 Jahren.

Berufseinstieg und Verletzungshistorie

Leindl hat sich diesen Entschluss nicht leicht gemacht. „Es war ein Auf und Ab der Gefühle“, beschreibt er das Ringen mit sich in den letzten Wochen um die richtige Entscheidung. „Ich habe mir den Traum vom Profi-Handball in der höchsten Liga der Schweiz und der 2. Bundesliga erfüllen können und viele tolle Momente erlebt – aber auch drei schwere Rückschläge“, deutet der gebürtige Münchener an, was ihn in der Abwägung beschäftigt hat. Auf der einen Seite meldete er sich, gekommen in der Winterpause aus Kreuzlingen, mit 32 Toren in neun Spielen eindrucksvoll in der stärksten zweiten Liga der Welt zurück. Auf der anderen sind die Erinnerungen an die schweren Monate zuvor in der Schweiz noch frisch. Ein halbes Jahr war er nach einer Operation außer Gefecht gesetzt und hatte sich bereits in früheren Jahren je einen Kreuzbandriss in jedem Knie zugezogen. Aktuell zeigt er sich in bestechender körperlicher Verfassung – doch das Risiko einer weiteren schweren Verletzung ist ihm zu groß. „Ich möchte irgendwann vielleicht auch einmal mit meinen Kindern etwas Fußball spielen“, lacht er. Zudem strebt der Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik den Berufseinstieg an – da bleibt keine Zeit mehr für professionellen Handball.

„Sehr schade, dass wir nicht schon früher zusammengefunden haben“

So blickt der Linkshänder mit einem lachenden und weinenden Auge dem finalen Spiel in dieser Saison entgegen. „Ich könnte es nicht besser haben als aktuell“, sagt „Alex“, der sich innerhalb kürzester Zeit zu einem festen Bestandteil der Mannschaft und einem der Publikumslieblinge entwickelt hat. „Ich fühle mich unglaublich wohl in dieser Mannschaft und diesem Umfeld. Es ist sehr schade, dass wir nicht schon früher zusammengefunden haben“, bedeutet Leindl und fügt an: „Vitor und Dani hätten bestimmt noch etwas aus mir herauskitzeln können und ich hätte gerne mit ihnen und den anderen weitergearbeitet – aber ich weiß auch, wie hart es war, sich nach den Verletzungen zurückzukämpfen und wie diese schwere Zeit war.“

„Versucht, ihn umzustimmen“

Für Geschäftsführer André Melchert kam diese Entscheidung nicht überraschend, wenngleich er versucht hatte, ihn „noch umzustimmen. Es ist wirklich schade, dass er seine Karriere beendet. Alex hat sich super in das Team eingebracht und uns viel neuen Schwung gegeben.“ Die Gründe kann der Manager dennoch nachvollziehen. Bereits in den stets heißen Duellen mit dem TuS Fürstenfeldbruck, ob in der 3. oder 2. Bundesliga, war Leindl einer, der auffiel. Nun wurde neben der sportlichen Qualität schnell sichtbar, dass es auch menschlich hervorragend passt.

„Diese Begeisterung, dieses tolle Team – das gebe ich nicht einfach so auf“

„Für mich ist es jede Woche wieder toll zu erleben, welche großartige Unterstützung wir von den Fans erfahren. Das macht unglaublichen Spaß“, sagt der 1,88 Meter große Rückraumspieler. „Diese Begeisterung, dieses tolle Team – das gebe ich nicht einfach so auf“, erklärt er. Ab Sommer soll dennoch ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Nach einigen weiteren Highlights, wie er sich erhofft und einem schönen gemeinsamen Abschluss. Dem verdienten Lohn für gute Leistungen in den letzten Wochen in Form von weiteren Punkten. Ganz besonders genießen, alles noch einmal in sich aufsaugen und ganz bewusst erleben will der trickreiche und wurfstarke Bayer. Wo es dann genau ab Sommer für ihn weitergeht, ist aktuell noch offen. Vorher wird er die Halle mit seinen sehenswerten „Raketen“ aus dem Rückraum noch viele Male kochen lassen – und danach zu neuen Herausforderungen abheben.

Autor

Pressesprecher

Andreas Joas

Andreas Joas, Pressesprecher der HSG Konstanz, Leiter Medien und Kommunikation.

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