Ohne Chance gegen den Spitzenreiter

HSG Konstanz
2. Bundesliga
28:35
13:20

Bergischer HC
Ohne echte Chance war die HSG Konstanz im Duell gegen den in Rückrunde mit nun 14:0 Punkten makellosen Tabellenführer Bergischer HC bei der 28:35 (13:20)-Heimniederlage in der Schänzle-Sporthalle. Am Samstag geht es für die HSG bereits beim VfL Eintracht Hagen weiter.
Sehr konzentrierter Favorit
Im Duell David gegen Goliath kam alles wie erwartet. Keine große Heldengeschichte eines Underdogs, stattdessen mit einem sehr konzentrierten und effektiven Favoriten, der damit die Zügel von der ersten Minute an in den eigenen Händen hielt. Nach zweieinhalb Minuten traf zwar Alexander Leindl für den krassen Außenseiter vom Bodensee – es sollte aber die letzte in diesem Spiel sein. Weil der BHC seine für die 2. Bundesliga außergewöhnliche individuelle Qualität im Eins-gegen-Eins oder in der Kleingruppe konsequent ausspielte, die Konstanzer aber in einigen Phasen auch das vermissen ließen, was das Spiel vielleicht etwas spannender hätte machen können.
5:1-Abwehr funktioniert ordentlich
So kam Konstanz zwar immer wieder zu schönen Treffern, gerade Felix Sproß zeigte sich mit neun Treffern erneut sehr agil und abschlussstark, dafür ließ es sich oft postwendend im Gegenzug überrumpeln und fing sich viele einfache Gegentore über die schnelle Mitte oder Gegenstöße nach Fehlern oder Fehlwürfen ein. Mit dem Rückzugsverhalten zeigte sich HSG-Coach Vitor Baricelli deshalb überhaupt nicht zufrieden. „Wir wussten, dass die Qualität des BHC immens hoch ist und wir deshalb einiges probieren müssen“, erklärte er und stellte den Gegner mit einer 5:1-Abwehr vor eine Aufgabe, die dieser in den ersten zehn Minuten erst einmal lösen musste. Bis zum 6:7 hielten seine Schützlinge den Anschluss, auch weil Aron Czako als Abwehrspitze mit seinen langen Armen für viel Unruhe im Aufbau der Bergischen Löwen und auch einen Steal sorgte.
BHC antwortet im Stile einer Spitzenmannschaft
Der Bergische HC profitierte in der Folge von den Nachlässigkeiten der Konstanzer im Angriffsspiel, der steigenden Fehlerquote und seiner individuellen Qualität. Die Antwort im Stile einer Spitzenmannschaft ließ nicht lange auf sich warten. Über 10:6 und 16:9 sorgte er schon zur Pause für klare Verhältnisse und eine 20:13-Halbzeitführung.
Frühe Vorentscheidung nach siebeneinhalb torlosen Minuten
Nach dem Seitenwechsel drängte der Spitzenreiter auf die frühe Vorentscheidung und führte sie nach 37 Minuten bereits herbei (13:25). In dieser Phase, nach siebeneinhalb torlosen Minuten, bahnte sich gar ein richtiges Debakel für die Gelb-Blauen an. Mit einer positiven Reaktion, einigen Paraden des gut aufgelegten Tom Göres und viel Einsatz stemmten sie sich jedoch dagegen und verkürzten zum 17:25. Mit dünner Personaldecke – Lars Michelberger, Nikita Pliuto, Christos Erifopoulos und Xeno Müller sowie Jens Koester konnten nicht mitwirken – kam es dennoch noch zu ganz besonderen Momenten. Mit Kreisläufer Lucas Farias Veeser, seit der D-Jugend im Nachwuchs der HSG aktiv, feierte nach Xeno Müller binnen zwei Wochen das nächste Konstanzer Eigengewächs sein Zweitliga-Debüt und krönte seine gute Vorstellung mit dem Treffer zum 22:30. Sproß verkürzte noch einmal auf 26:32, am ungefährdeten Auswärtssieg der Gäste änderte dies jedoch nichts mehr.
„Nachwuchsspieler müssen bereit sein“
„Es freut mich sehr für Lucas. Unsere Nachwuchsspieler müssen bereit sein, die Chancen kommen ganz schnell“, sagte Baricelli. „Lucas hatte keine Angst, sondern große Freude und den Willen, alles zu geben. Das ist die Mentalität, die wir von unseren jungen Talenten haben wollen.“ Veeser meinte: „Ich habe echt Gänsehaut bekommen und gesehen, wie die Fans nach meinem Tor aufspringen. Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“
Nächste Aufgaben
Am Samstag ist die HSG Konstanz zum Abschluss der englischen Woche um 18 Uhr in Hagen zu Gast. Am 4. April empfängt die HSG schließlich den Traditionsverein TUSEM Essen um 19 Uhr zum SÜDKURIER-Spieltag in der Schänzle-Hölle.
HSG Konstanz – Bergischer HC 28:35 (13:20)
HSG Konstanz: Konstantin Poltrum (3 Paraden), Tom Göres (8 Paraden/1 Tor) (beide Tor); Michel Stotz (2), Aron Czako (4), Lucas Farias-Veeser (1), Felix Sproß (9), Luca Schwormstede, Alexander Leindl (3), Jo Knipp, Maxim Pliuto, Jonas Hadlich, Sören Fuhrmann, Mathieu Fenyö (3), Lukas Köder (5/3), Veit Schlafmann.
Trainer: Vitor Baricelli
Bergischer HC: Rudeck (13 Paraden), Diedrich – Beyer (4/4), Massoud (3), Servos, Babarskas, Babak (1), Morante (6), Gislason (1), Seesing, M´Bengue (6), Scholtes (6), Vidarsson (1), Wasielewski, Fraatz, Fuchs (7).
Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz
Zuschauer: 900
Schiedsrichter: Daniel Halbach und Sebastian Halbach
Zeitstrafen: 2 – 4 (Stotz, Knipp – Babarskas, Vidarsson, Gislason, Morante Maldonado)
Siebenmeter: 3/3 – 4/4
Kompletter Spielplan und Termine zur Übernahme in den Kalender.

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