Nikita Pliuto: „Wir sind ein großes Kollektiv“
Mit 14 Treffern in drei Spielen ist Kreisläufer Nikita Pliuto aktuell der beste Feldtorschütze der HSG Konstanz. Der gebürtige Auricher bringt dafür mit 1,96 Metern und 113 Kilogramm optimale Voraussetzungen mit. Im Sommer war der 24-Jährige vom TuS Ferndorf, mit dem er in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, zur HSG Konstanz gewechselt. Hier spielt er nun wieder mit Zwillingsbruder Maxim zusammen. Im Interview spricht er über das Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club am Sonntag, 17 Uhr, in der Schänzle-Hölle, den schweren Saisonstart und das große Kollektiv statt Grüppchenbildung.
Nikita, hättest du gedacht, dass es für dich persönlich nach monatelanger Pause, in einem neuen Team mit neuen Abläufen auf Anhieb so schnell so gut läuft? Mit 14 Treffern bist du als Kreisläufer aktuell bester Feldtorschütze der HSG.
Ehrlich gesagt nicht. Das ist aber ein gutes Zeichen, dass mir die Jungs vertrauen. Als Kreisläufer ist es immer so, dass die Rückraumspieler dafür sorgen, dass du gute Abschlusspositionen bekommst. Das ist also ein Verdient der ganzen Mannschaft. Ich habe schon vor der Ankunft in Konstanz viel gearbeitet, um wieder fit zu sein und fühle mich aktuell gut. Natürlich gibt es immer noch Dinge, die man verbessern kann. Grundsätzlich bin ich aber zufrieden, wie mein Körper reagiert und werde weiter daran arbeiten, noch mehr herauszuholen.
Woran machst du die drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen, trotz zweier ansprechender Leistungen, fest?
Das war uns nicht mit Zählbarem belohnen konnten, ist schade. Es bleibt dennoch das positive Gefühl, dass wir gezeigt haben, dass wir es können. Woran es in den Schlussphasen gelegen hat, ist schwer zu sagen. Bis zur 50. Minute haben wir gezeigt, dass wir die Qualität haben. Allerdings wird jeder Fehler eiskalt bestraft, anders als in der 3. Liga. Wir benötigen ein nahezu perfektes Spiel für Punkte, während sich unsere Gegner aufgrund ihrer Erfahrung und breiten Besetzung des Kaders ein paar mehr erlauben können.
Am Sonntag kommt es um 17 Uhr in der Schänzle-Hölle zum Duell mit deinem Ex-Club TuS Ferndorf. Was ist aktuell der Unterschied zwischen der HSG und dem TuS?
Ich freue mich sehr darauf, seit klar war, dass beide Clubs aufsteigen. Ich habe dort viele gute Freunde, mit denen ich viel Zeit verbracht habe. Allerdings will man gerade gegen den Mitaufsteiger Punkte holen. Ich sehe den Unterschied aktuell in der Abwehr. Ferndorf spielt mit fast derselben Mannschaft wie in der letzten Saison und musste sich gerade in der Defensive nicht finden. Wir mussten auf einigen zentralen Positionen neu anfangen, mit neuen Spielern und neuen Rollen. Dazu haben sie viele erfahren Spieler, die schon in Europa und den höchsten Ligen herumgekommen sind.
Wie wichtig ist das Spiel am Sonntag?
Wir wollen unbedingt die Punkte hierbehalten. Es ist unser Anspruch, drinzubleiben, deshalb benötigt man auch etwas Zählbares. Am besten am Sonntag. Es ist aber auch noch früh in der Saison und wir befinden uns in einem Prozess. Schon gegen die Eulen haben wir gespürt, was die Halle ausmachen kann. Als wir zwei Tore gemacht haben, kam die Halle und das Spiel stand Kopf. Das wird am Sonntag umso wichtiger.
Du bist mit deiner Freundin im Paradies heimisch geworden. Konntet ihr die Region schon etwas erkunden?
Mit dem Fahrrad sind wir viel am Wasser unterwegs und haben uns einiges, auch in der Schweiz, angesehen. In der Region gibt es genug Möglichkeiten. Aber auch mit den Mitspielern bin ich oft unterwegs und – das finde ich besonders im Vergleich zu anderen Vereinen – nicht nur in gewissen Kreisen und Grüppchen. Wir sind ein großes Kollektiv, verstehen uns gut und vertrauen uns gegenseitig. Wenn wir bei uns bleiben, von Anfang bis Ende die Konzentration hochhalten, eine harte Abwehr stellen und wenige Fehler machen, werden wir erfolgreich sein.
Fragen: Andreas Joas