Leon Grabenstein: „Man spürt, dass das ganze Umfeld elektrisiert ist“

Dienstag, 05. April 22

Am Samstag, 20 Uhr, empfängt die HSG Konstanz nach dem 36:22-Auswärtssieg in Hanau die ebenfalls mit einem Sieg in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gestartete SG Pforzheim/Eutingen in der Schänzle-Hölle. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Es gelten keine Beschränkungen mehr. Die Halle darf voll ausgelastet werden und es sind keine Impf- oder Testnachweise mehr nötig und es gilt keine Maskenpflicht mehr. Die HSG Konstanz empfiehlt jedoch das freiwillige Tragen einer Maske.

Im Interview spricht Torwart Leon Grabenstein (22) über seine große Vorfreude auf eine volle Schänzle-Hölle, das „spannende Duell“ mit SG-Keeper Bastian Rutschmann (39) und das besondere Gefühl vor den Alles-oder-nichts-Spielen. Grabenstein kam im Sommer 2021 von Erstligist GWD Minden an den Bodensee, hat neun Erstligaspiele absolviert und erst kürzlich bei HSG-Sponsor Licht+Strom seine Ausbildung zum Elektriker für Gebäude- und Energietechnik abgeschlossen. In Hanau konnte der 1,93 Meter große, in Schwerte geborene Schlussmann mit spektakulären Paraden überzeugen.

Leon, wie ist die Stimmung? Am Samstag darf die Schänzle-Hölle erstmals nach zwei Jahren ohne Beschränkungen voll ausgelastet werden.

Die Vorfreude ist sehr groß. Ich freue mich auf jedes Training und darauf, mich auf dieses Spiel vorzubereiten. Ich habe schon viel davon gehört, was hier in dieser Halle bei den letzten Aufstiegsspielen abging. Das macht Freude auf mehr. Ich bin echt gespannt.

Der Auftakt in die Aufstiegsrunde ist mit einem 36:22-Auswärtssieg in Hanau geglückt. Wie bewertest Du diese Leistung und was nehmt Ihr daraus mit?

Das war ein guter erster Schritt in die richtige Richtung. Wir haben jedoch im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, dass wir uns nicht ausruhen, sondern immer mehr wollen. Immer etwas verbessern wollen. In Hanau hat man gemerkt, dass wir in der Anfangsphase noch nicht richtig da waren. Im Training arbeiten wir daran, dass wir wieder dorthin kommen, wo wir schon einmal waren.

Kam da das spielfreie Wochenende gerade recht?

Nach vielen Corona-Ausfällen und deren Nachwirkungen tut uns etwas mehr Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen, gut. So konnten wir vor allem in den vormittäglichen Athletiktrainingseinheiten noch einmal die Intensität erhöhen und Kraft tanken.

Mit Pforzheim wartet ein sehr unangenehmer Gegner. Was erwartest Du am Samstag?

Ich freue mich auf dieses Spiel und kann es kaum erwarten. Ich habe früher selbst gegen Schalksmühle/Halver gespielt. Das war immer ein gutes Team. Der 32:25-Sieg Pforzheims zeigt, wie abwehrstark sie sind.

Du sprichst es an. Die Abwehr und Keeper Bastian Rutschmann sind ein wichtiges Element im Pforzheimer Spiel. Nun kommt es zum Duell des 39-jährigen langjährigen Erstligatorwarts mit Newcomer Leon Grabenstein…

(lacht) Das wird sicher spannend. Ich bin nun 22 Jahre alt. Allgemein sagt man ja, die Erfahrung bei den Torhütern komme so mit rund 25 Jahren erst so richtig zur Geltung. Bastian Rutschmann verfügt schon über sehr, sehr viel Erfahrung. Das wird interessant für mich. Ich kann von ihm sicher noch viel lernen. Damit meine ich nicht das Spiel, aber insgesamt. Ich arbeite jeden Tag daran, besser zu werden und habe dafür auch mein Torwart-Spiel ein wenig umgestellt.

Inwiefern das?

Jörg Lützelberger hat mit mir die bisherige Saison analysiert und wir haben ein paar Veränderungen vorgenommen. Es ging unter anderem darum, das Spiel noch besser zu lesen, mich etwas anders zu bewegen und manche Positionen schneller einzunehmen.

Fühlen sich die Aufstiegsspiele anders an als „normale“ Ligaspiele?

Es herrscht schon eine andere Atmosphäre, wenn es um alles oder nichts geht. Für diese Spiele haben wir die ganze Saison gearbeitet. Jetzt ist eine höhere Anspannung vorhanden. Das macht aber auch besonders viel Spaß. Jetzt sind noch mehr Zuschauer da, die Beschränkungen fallen und man spürt, dass das ganze Umfeld elektrisiert ist. Gewinnen ist das Ziel. Ich freue mich auf ein geiles Spiel in geiler Atmosphäre.

Fragen: Andreas Joas