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Fynn Beckmann: „Haben Grundvertrauen in den Mitspieler entwickelt“

Fynn Beckmann ist mit 27 Jahren im blutjungen Aufgebot der HSG Konstanz schon der zweitälteste Spieler. Der Linkshänder kam im Sommer 2019 vom HBW Balingen-Weilstetten an den Bodensee. Dort studiert der gebürtige Stuttgarter an der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Literatur-Kunst-Medien. Im Interview spricht der Quentin-Tarantino-Fan über das Heimspiel am Mittwoch, 19 Uhr, gegen den ehemaligen Europapokalgewinner HSG Nordhorn-Lingen – Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets und an der Abendkasse erhältlich – englische Wochen, Grundvertrauen in den Mitspieler und vier Highlights bis Weihnachten.

Fynn, in den letzten acht Begegnungen konnte die HSG Konstanz sechsmal punkten. In Dessau wart ihr weit davon entfernt. Worauf führst du das zurück?

Wir wurden überrollt. Wir haben das Dessauer Tempospiel nicht unterbunden bekommen, dann wird es schwierig in fremder Halle. Im Angriff haben wir unsere Lösungen gefunden, in der Abwehr hat allerdings der Zugriff in den Zweikämpfen gefehlt.

Du trägst als mit 27 Jahren bereits zweitältester Spieler im Kader viel Verantwortung. Wie gehst du damit um?

Ich bin schon ein paar Jahre bei der HSG und nehme die Rolle an – aber ohne sie an mich zu reißen. Ich versuche, die nötige Ruhe auszustrahlen, die ein junges Team benötigt und rede im Training viel mit den Jungs.

Linkshänder Fynn Beckmann in Aktion

Nun warten, um es in den Worten von Head Coach Jörg Lützelberger zu sagen, noch „vier geile Spiele“ in diesem Jahr auf euch. Worauf freust du dich besonders?

Zunächst auf das Heimspiel am Mittwoch gegen eine echte Profimannschaft aus Nordhorn-Lingen. Wir können dort, nehmen wir das Spiel in Dessau einmal aus, mit unserer positiven Entwicklung befreit aufspielen. Solche Spiele wie in Dessau kann es mal geben. Jetzt müssen wir den Kampf voll annehmen. In dieser Liga ist jedes Spiel ein Highlight für mich, umso mehr, wenn man sich mit Profis, die über Erfahrung aus der 1. Bundesliga verfügen, messen darf.

Was zeichnet die HSG Nordhorn-Lingen aus?

Das ist eine sehr eingespielte Truppe, die lange zusammenspielt, aus der ich noch Markus Stegefelt kenne. Dazu haben sie einen spielstarken Rückraum und gute Torhüter sowie viel Erfahrung in der 1. und 2. Bundesliga. Dagegen müssen wir alles in die Waagschlage werfen, was wir können, mit Galligkeit und Kampfbereitschaft in der Abwehr und unserem schnellen Umschaltspiel. Mit unseren Fans kommt durch jede gute Aktion Selbstvertrauen dazu und wir lassen uns auch von Rückschlägen nicht verunsichern. Die letzten Resultate haben gezeigt, wie wichtig unsere Fans für uns sind. Ich schätze das sehr und hoffe, es kommen nochmal alle in die Halle, damit wir eine Handball-Party zusammen feiern können.

Bis Weihnachten stehen euch in zwei englischen Wochen vier Spiele bevor. Am 26. Dezember bildet das Christmas-Game den Jahresabschluss.

Das ist schon fordernd, aber da wir im Team ohnehin auf den Auswärtsfahrten, nach dem Training oder auch abseits des Handallfeldes viel zusammen unternehmen, mache ich mir gar keine Sorgen, dass wir dieses Programm nicht gut annehmen. Das Christmas-Game wird, so zeigt die Erfahrung, ein geiles Spiel mit vielen Fans und besonderer Atmosphäre.

Nach schwerem Start sind inzwischen 10 Punkte auf dem Konto der HSG. Eine zufriedenstellende Bilanz?

Dass wir einen ganz schweren Stand in den ersten Spielen hatten ist nicht von der Hand zu weisen. Wie wir uns da herausgekämpft haben, finde ich sehr beindruckend. Diese Entwicklung ist für uns sehr wertvoll. Dadurch haben wir, egal wie es steht, ein Grundvertrauen in den Mitspieler entwickelt, uns spielerische Lösungen im Angriff und eine kämpferische Abwehr entwickelt. Junge Spieler bekommen bei der HSG das Vertrauen, das zeichnet den Verein aus. Dazu haben wir mit Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli ganz viel Kompetenz an der Seitenlinie. Die Arbeit in der Vorbereitung und im Training trägt Früchte.

Wie tankst du Kraft und hast du Wünsche zu Weihnachten?

Als Ausgleich hilft es mir, viel aktiv mit meiner Freundin zu sehen und zu erleben. Aber auch aus positiven Erlebnissen wie im Studium kann man viel herausziehen. Zu den Wünschen: Ich bin zwar noch keine 30, trotzdem hofft man zuallererst, dass man gesund und fit bleibt. Nur so hat man Spaß. Das steht für alle Menschen im Vordergrund. Dazu gutes Essen und Geselligkeit. Wenn alle zusammenkommen, ist das das Schönste. Und dass sich Team Jung im Fussball eine Scheibe von Team Alt abschneidet. (grinst)

Fragen: Andreas Joas

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Pressesprecher

Andreas Joas

Andreas Joas, Pressesprecher der HSG Konstanz, Leiter Medien und Kommunikation.

Andreas.Joas@hsgkonstanz.de
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